Wann immer man alten Bahnlinien folgt oder sich auf Bahngrundstücken befindet, trifft man unweigerlich auf alte Eisenbahnschienen. Nicht nur liegend am Boden damit Züge darüberfahren können, auch nach Ihrer Nutzung werden Schienen oft noch einer Vielzahl von anderen Anwendungsmöglichkeiten zugeführt. Man findet sie als Zaunpfähle, Signalmasten, Oberleitungsmasten, zu Prellböcken umgebaut, oder als Stahlbewährungen in Gebäuden. Allen Schienen geht eine Geschichte voraus: Wie alt sind sie, wo kamen sie her? Zum Glück wurden bei der Produktion von Schienen eine Vielzahl kleiner Hinweise an den Schienen angebracht: Die sogenannten Walzzeichen.
Mit Walzzeichen bezeichnet man die Kennzeichnung eines aus Metall gewalzten Trägers oder einer Schiene. Die Kennzeichnung wird als Negativform in das Fertigkaliber der Walze graviert und ergibt auf dem Produkt eine erhabene Schrift oder erhabene Zeichen, deren Art und Größe zum Beispiel für Vignolschienen in der europäischen Norm EN 13674-1 festgelegt ist.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Walzzeichen

Eisenbahnschienen waren früher das Brot- und Buttergeschäft der Stahlindustrie. Fast jedes Werk lieferte auch Schienen. Es gab hunderte verschiedene Hersteller und damit eine enorme Vielzahl verschiedenster Walzzeichen. Über den Lauf der Jahre haben immer mehr Unternehmen geschlossen oder fusionierten miteinander. Diese Vielfalt ist heute fast ganz verschwunden. In Deutschland werden seit 2013 keine Schienen mehr hergestellt.
Durch die lange Lebensdauer von Eisenbahnschienen kann man jedoch noch heute den Spuren dieser enorm ausgeprägten Industriekultur nachgehen. Einmal an Ort und Stelle können Eisenbahnschienen lange Liegezeiten von über 150 Jahren erreichen. Viele der Walzzeichen sind verwittert und nicht immer auf Anhieb direkt lesbar. Gerade die tief stehende Sonne am Abend und frühen Morgen erleichtert eine Sicht auf die Walzzeichen, die sonst vom Schatten des Schienenkopfes leicht verdeckt werden.
Schienen reisen um die Welt
Manche kleinen Walzwerke versorgten nur die Eisenbahnen in Ihrer Region, während andere nahmhafte Hersteller das ganze Land – nicht selten auch über Grenzen hinweg – Eisenbahnen mit Schienen belieferten. So wurden deutsche und belgische Schienen im Orient beim Bau der Bagdadbahn und der Hedschasbahn verwendet. Später sorgten Kriege für eine heute kaum noch nachvollziehbare Verteilung von Schienen. Die zu beseitigenden Schäden nach Luftangriffen oder die Demontage wichtiger Anlagen als Beutegut ließen Schienen auf kaum noch nachvollziehbaren Wegen durch die ganze Welt reisen. So lieferten die USA Schienen im nennenswerten Umfang nach Europa. Mit Hilfe dieser Lieferungen wurde die Französische Kriegswirtschaft im ersten Weltkrieg unterstützt, Verkehrswege ausgebaut und zerstörte Anlagen repariert. Nach Ende des 2. Weltkriegs kam es erneut zu großen Lieferungen aus Übersee, um die Kriegszerstörungen in Europa zu beheben.
Eine Vielzahl von Walzzeichen sei hier exemplarisch in einer kleinen Übersicht zusammengefasst (Stand 25.03.2020).
Hilfreich bei der Recherche waren die folgenden Seiten:
Der gleichnamige Wikipediaartikel beinhaltet bereits eine gute Auflistung von Walzzeichen überwiegend deutscher Herkunft | https://de.wikipedia.org/wiki/Walzzeichen |
Private Seite mit einem extrem umfangreichen Sortiment von Walzzeichen. | http://www.walzzeichen.de/ |
Ebenfalls eine gute Quelle | https://www.gleisbau-welt.de/lexikon/infrastruktur/oberbau/schiene/walzzeichen/ |
Walzzeichen Acieries Pompey
Steht für die Firma „Société des hauts fourneaux, forges et aciéries de Pompey„. Schienen mit diesen Walzzeichen fand ich zwischen Bort-les-Orgues – Neussargues und Sembadel – Darsac.
https://fr.wikipedia.org
Walzzeichen Adour
Schienen mit dem Walzzeichen Adour fand ich an vielen Bahnstrecken in Südkrankreich. Fast ausschließlich handelte es sich dabei um Stuhlschienen, die bis Ende der 30er Jahre gewalzt wurden. Der vollständige Name der Firma lautet Forges de l’Adour. Das Werk lag an der Atlantikküste nahe von Bayonne. Im Februar 1917 wurde es von See aus von einem deutschen U-Boot beschossen.
https://fr.wikipedia.org/
Walzzeichen Alais
Auf verschiedenen Strecken in Raum von Lyon gesehen. Auf der Strecke Bonson – Sembadel, Thiers – Montbrison und an der Strecke Malesherbes – Bourron-Marlotte-Grez.
Walzzeichen Aubin
Bisher nur zwei mal in senkrechter Position gefunden. Aubin ist ein Ort an der 1858 eröffneten Bahnstrecke Rodez – Capdenac. Eine der gefundenen Schienen zeigt das Walzzeichen „68“ für 1868. Von der Firma stehen heute nur noch die Schornsteine als Denkmal.
https://fr.wikipedia.org/
Walzzeichen Beaucaire
Schienen mit der Aufschrift Beaucaire habe ich mehrfach an der Chemin de fer de la Mure gefunden. Sie gehörten wohl zu den ältesten Schienen auf der Strecke und sind nach ihrer Abnutzung heute nur noch als Zaunpfähle oder Telegraphenmasten zu sehen. Leider keine weiteren Angaben zum Hersteller gefunden.
Walzzeichen Besseges
Schienen mit dem Walzzeichen Besseges fand ich im Umkreis von Lyon und sogar bis in den Raum von Limoges. Das Werk in Besseges gehörte zur Firma „Compagnie des Fonderies et Forges de Terrenoire„. Manche der gefundenen Schienen sind datiert bis in die 1870er Jahre.
https://fr.wikipedia.org/
Walzzeichen Boucau

Eine Schiene mit dem Walzzeichen Boucau. Gewalzt im März 1891 (siehe“91-III“). Hinter dem Namen verbirgt sich die La sidérurgie du Boucau. Gefunden habe ich die Schiene auf der Linie zwischen Bonson und Sembadel.
https://fr.wikipedia.org/
Walzzeichen Steelton
Steelton ist eine Stadt in US-Bundesstaat Pennsylvania. Das dortige Stahlwerk gehörte zur Pennsylvania Steel Company, später zu Bethlehem Steel. Schienen dieser Firma, gewalzt im Jahr 1948 kamen vermutlich im Rahmen des Marshallplans nach Europa. Teilweise an der Strecke zwischen Limoges und Angouleme zu finden.
https://en.wikipedia.org/
Walzzeichen Burbach
Die Burbacher Hütte ist eine 1856 gegründete ehemalige Eisenhütte in Burbach, einem Stadtteil der Stadt Saarbrücken. Schienen dieser Hütte sind auch oft in Deutschland zu finden, haben ihren Weg aber auch nach Frankreich gefunden. Es gibt auch Stahlschwellen von der Burbacher Hütte.
https://de.wikipedia.org/wiki/Burbacher_H%C3%BCtte
Walzzeichen Carnegie
Das Walzzeichen Carnegie auf einer Schiene stammt von der Firma Carnegie Steel Company aus den USA. Gefunden habe ich diese Schienen nahe der Kampfgebiete des ersten Weltkrieges. Zum Beispiel an den Bahnlinien Abbeville – Le Treport und Saint-Pol – Etaples. Aber auch auf dem Viaduc de Gien lagen Schienen von Carnegie.
https://de.wikipedia.org/
Unbekanntes Walzzeichen: CCStM
Ein Stück Schiene stand senkrecht im Boden, direkt neben der Bahnstrecke Marlesherbes – Bourron-Marlotte-Grez. Bisher ist mir leider nicht bekannt, welche Firma hinter dem Kürzel steckt. Die Schiene wurde im Februar 1889 gewalzt.
Walzzeichen CCNM
Die Abkürzung CCNM geht auf die Firma „Société des forges de Châtillon-Commentry-Neuves-Maisons„. Diese entstand 1898 aus der Fusion von „Compagnie anonyme de Châtillon et Commentry“ und „Société métallurgique de Champigneulles et Neuves-Maisons„. Schienen unter dem Kürzel CCNM sind weit verbreitet in Frankreich. Zwischen Limoges und Angouleme, in Eygurande-Merlines und in Bort-les-Orgues fand ich Schienen mit diesem Walzzeichen.
https://en.wikipedia.org/
Walzzeichen Chiers
Chiers ist die Kurzfassung der „Société des Hauts Fourneaux de la Chiers„, einer 1881 in Longwy-Bas gegründeten Firma. „Chiers“ Walzzeichen fand ich zwischen Eygurande-Merlines und Montlucon, zwischen Thiers und Montbrison, sowie auf der Strecke von Aubigny-sur-Nere nach Orleans.
https://www.industrie.lu/usinechiers.html
Unbekanntes Walzzeichen COP-R
Bis jetzt nur einmal gesehenes Walzzeichen an der Bahnverbindung zwischen Clermont-Ferrand und Lyon, auf dem seit 2016 nicht mehr befahrenen Abschnitt Thiers – Montbrison. Herstellungsjahr 1969. Wer weiß mehr dazu oder hat einen Hinweis?
Walzzeichen CORUS HY
CORUS HY ist das Walzzeichen eins niederländisch-britischen Unternehmens, das Stahl und Aluminium produzierte und 2007 von der indischen Tata Steel übernommen wurde. Der Zusatz HY steht für das Werk in Hayingen (französisch Hayange). Das Schienenwerk in Hayange wurden 2016 an Greybull Capital verkauft und anschließend in British Steel Limited umbenannt. Bis heute werden an Standort Hyange Schienen gewalzt. Ich fand Schienenstücke vom Jahrgang 2009 an der Chemin de fer de la Mure.
https://de.wikipedia.org/wiki/Corus
Walzzeichen Creusot
Schienen mit den Walzzeichen Creusot habe ich nur selten gefunden. Die Schienen stammen aus den 1870er und 1880er Jahren und waren alle nur noch in einer Zweitverwertung zu finden (z.B. als Zaunpfähle). Das Werk, das diese Schienen hergestellte liegt im Ort Le Creusot im Département Saône-et-Loire in der Region Bourgogne-Franche-Comté.
Walzzeichen Denain
DENAIN-Walzzeichen habe ich öfters gesehen. Überwiegend aber in stehend und nicht liegend, wie es für Schienen üblich wäre. Zwischen Etaples – Saint-Pol und Bonson – Sembadel fand ich mehrere solche Schienen als Zaunpfähle. Die Schienen stammen vermutlich vom Hersteller „Société des hauts-fourneaux, forges et aciéries de Denain et d’Anzin„. Die beiden Orte Denain und Anzin liegen in Nord-Frankreich. Es gab eine enge Bindung mit der Eisenbahngesellschaft Chemins de Fer du Nord.
https://en.wikipedia.org/
Walzzeichen DOMINION
Schienen von Dominion habe ich lediglich aus den Produktionsjahren 1946 und 1947 gesehen. Der volständige Name lautet „Dominion Steel and Coal Corporation„. Diese US-Amerikanischen Schienen kamen kurz nach dem zweiten Weltkrieg nach Frankreich und dienten dem Wiederaufbau. Die SNCF verwendete sie überall dort wo Kriegsschäden beseitigt werden mussen und später auch andernorts. So gesehen zwischen Saillat-Chassenon – Angoulême, Thiers – Montbrison und Aubigny-sur-Nere und Orleans.
Dominion Steel and Coal Corporation
Walzzeichen ENSIDESA
ENSIDESA ist ein spanischer Stahlkonzern der nach mehreren Zusammenschlüssen nun unter dem Namen Arcelor produziert. Ich fand in Frankreich bisher nur eine Schiene dieses Herstellers
https://en.wikipedia.org/wiki/Aceralia
Walzzeichen FIRMINY
„Société anonyme des aciéries et forges de Firminy“. Das Walzzeichen FIRMINY habe ich bisher eigentlich immer nur an Weichen gesehen. Auf einem Stück Schiene ist es mir noch nicht vollständig begegnet. Firminy ist eine Gemeinde und Industriestadt bei Saint-Étienne im Département Loire in der Region Auvergne-Rhône-Alpes.
Walzzeichen H. WENDEL & J. WENDEL
Beide Walzzeichen gehen auf die Famille de Wendel zurück. Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die von den Wendels dominierte lothringische Stahlindustrie insbesondere dank des Ausbaus der Eisenbahnen erheblich.
https://de.wikipedia.org/wiki/De_Wendel
Walzzeichen HAYANGE
Hayange (deutsch Hayingen) ist eine französische Gemeinde im Département Moselle in der Region Grand Est (bis 2015 Lothringen). Seit 1704 war Hayange von der Eisen- und Stahlindustrie geprägt. In den 1970er und 1980er Jahren wurden zahlreiche Betriebe stillgelegt.
Unbekanntes Walzzeichen H_VEZIN-A.YE
Lange habe ich über dieses Walzzeichen gerätselt und bin noch immer zu keinem Ergebnis gekommen. Entlang zweier unterschiedlicher Bahnlinien im Süden Frankreichs begegneten mir diese Schienen: Arreau – Lannemezan und im Bahnhof Quillan. Wer kann helfen?
Walzzeichen HY
Steht bis 2010 für das Walzwerk Hayingen. Heißt heute als CORUS HY.
https://de.wikipedia.org/wiki/Corus
Walzzeichen ISBERGUES & ISB
Isbergues im Département Pas-de-Calais in der Region Hauts-de-France. Hier gab es eine umfangreiche Stahlindustrie, die vom Bergbaugebiet am Nord-Pas-de-Calais profitierte. Die Reste dieser Betriebe gehören heute zur Firma ArcelorMittal. Isbergues-Schienen habe ich als Vignolschienen und auch in älteren Formen als symmetrische Stuhlschienen – auch DC-Schienen („Double Champignon“) genannt – gefunden.
Walzzeichen JOEUF
Die Usine de Joeuf liegt im gleichnamigen Ort Jœuf. Dieser ist eine französische Gemeinde im Département Meurthe-et-Moselle in der Region Grand Est (bis 2015 Lothringen). In der Stadt gab es bis zu 9 Hochöfen. Die ersten beiden gingen 1882 in Betrieb.
https://www.industrie.lu/usinejoeuf.html
Walzzeichen KNUTANGE
Die herstellende Firma kommt aus dem gleichnamigen Ort Knutange (deutsch Kneuttingen). Sie ist eine französische Gemeinde im Département Moselle in der Region Grand Est (bis 2015 Lothringen). Der Ort hat eine lange Industriegeschichte. Das Hüttenwerk Kneuttingen war von 1895 bis in die 1970er Jahre in Betrieb.
https://industrie.lu/usineknutange.html
Walzzeichen Lackawanna
Schienen mit dem Walzzeichen Lackawanna begegneten mir in Frankreich bisher auf zwei verschiedenen Bahnlinien: Zwischen Thiers und Boen (2016 geschlossen) und zwischen Saillat-Chassenon und Angoulême (Frühjahr 2018 geschlossen). Lackawanna war ein Stahlwerk aus den USA und gehörte zu den Lieferanten die Schienen nach Frankreich lieferten (als Teil des Marshallplans und auch schon davor).
https://en.wikipedia.org/wiki/Lackawanna_Steel_Company
Walzzeichen LONGWY
Hersteller dieser Schienen war die Société des aciéries de Longwy. Das 1880 gegründete Werk scheiterte anfangs daran Stahlschienen mit der von den Chemins de fer de Paris à Lyon et à la Méditerranée (PLM) geforderten Qualität herzustellen. Erst unter dem neuen General Manager Alexandre Dreux gelan es die Qualität zu erhöhen. Sogleich wurde ein Großauftrag an Schienen erhalten, der die Firma gesundete. Die Aciéries de Longwy hatte 1913 7.000 Arbeiter. Es war der drittgrößte französische Roheisenproduzent mit 390.000 Tonnen und der zweitgrößte Stahlproduzent mit 345.000 Tonnen.
https://en.wikipedia.org/wiki/Aci%C3%A9ries_de_Longwy
Walzzeichen LORRAINE ESCAUT
Lorraine-Escaut war ein französischer Stahlkonzern, der 1953 durch eine Fusion entstand. Beteiligt waren die Firmen Escaut-et-Meuse, Aciéries de Longwy und Senelle-Maubeuge mit ihren Tochtergesellschaften von Tubes de Bessèges und den Minen von Jarny. 1967 fusionierte Lorraine-Escaut mit Usinor. Schienen mit den Walzzeichen Lorraine-Escaut entstanden nur zwischen 1953 und 1967.
https://fr.wikipedia.org/wiki/Lorraine-Escaut
Walzzeichen MARMICHE
Marmiche ist ein Kunstwort und geht aus den gemeinsamen Aktivitären der Firmen Compagnie des Forges et Aciéries de la Marine et d’Homécourt und Société des Aciéries de Micheville hervor. Beide Firmen hatten nach dem Weltkrieg weitgehend zerstörte Anlagen und schlossen sich daher 1919 unter dem Namen Marmiche zusammen.
Walzzeichen MARYLAND
Auch das US-Amerikanische Stahlwerk Maryland Steel Co lieferte kurz nach dem 2. Weltkrieg Schienen nach Europa. Die Lieferungen waren wohl für die französische Eisenbahn bestimmt um die Kriegszerstörungen zu beseitigen. Die Firma Pennsylvania Steel baute 1897 ein neues integriertes Hüttenwerk zur Schienenproduktion in Sparrows Point bei Baltimore namens Maryland Steel Co. Diese Tochtergesellschaft wurde zusammen mit der Mutter 1916 von Bethlehem aufgekauft.
https://en.wikipedia.org/wiki/Sparrows_Point,_Maryland
Unbekanntes Walzeichen MICH WS
Vielleicht eine Variante vom Herstelle Société des Aciéries de Micheville (siehe Micheville)?
Walzzeichen MICHEVILLE
Sehr weit verbreitetes Walzzeichen, welches an vielen französischen Bahnlinien zu finden ist. Der volle Name lautet Société des Aciéries de Micheville. Heute gehört das Werk zum Usinor-Konzern.
https://www.industrie.lu/usinemicheville.html
Unbekanntes Walzzeichen NMC
Mehrfach in Frankreich gesichtet. Deutet auf einen französischen Hersteller hin. Suchen im Internet bisher ohne Erfolg.
Walzzeichen NORD EST
An Bahnstrecken der Eisenbahngesellschaft Compagnie des Chemins de fer du Nord-Est gefunden. Damals häufige Praxis, dass nicht der Hersteller der Schienen, sondern die belieferte Eisenbahn auf den Schienen genannt wurde. Gleiches wurde auch bei der PLM (Compagnie Paris-Lyon-Méditerranée).
https://de.wikipedia.org/wiki/Compagnie_des_Chemins_de_fer_du_Nord-Est
Walzzeichen OUTREAU
Outreau ist eine französische Gemeinde im Département Pas-de-Calais in der Region Hauts-de-France. Hier gab es eine Firma namens Aciéries Paris Outreau. Bisher nur an Weichenherzstücken gesehen.
Walzzeichen POMPEY
Steht vermutlich im Zusammenhang mit dem Walzzeichen Acieries Pompey.
Walzzeichen REHON (Dreick mit Oval)
Die Stadt Réhon ist vor allem für ihre Stahlindustrie mit der Fabrik La Providence Réhon bekannt. 1914 produzierte die Fabrik noch 180.000 Tonnen Roheisen, musste aber dann im ersten Weltkrieg geschlossen werden. 1955 hatten die fünf Hochöfen eine Produktionskapazität von rund 516.000 Tonnen Roheisen pro Jahr. Am 19. Dezember 1979 wurde die Réhon-Fabrik von der französischen Gruppe Usinor gekauft. 1987 musste die Produktion eingestellt werden.
https://fr.wikipedia.org/wiki/La_Providence_R%C3%A9hon
Walzzeichen RODANGE & RODINGEN
Hersteller Minière et Métallurgique de Rodange. Rodingen (frz.: Rodange) ist eine Ortschaft im Großherzogtum Luxemburg. ArcelorMittal ist einer der größten Arbeitgeber in Rodingen. Ein Walzwerk zur Herstellung von Kranschienen, Spundwänden und Spezialprodukten sowie ein Walzwerk für Betonstahl-Bewehrungsstahl wird in Rodingen betrieben.
https://en.wikipedia.org/wiki/Mini%C3%A8re_et_M%C3%A9tallurgique_de_Rodange
Walzzeichen ROMBAS & ROMBACH
Zwischen Thiers und Montbrison sah ich mehrere Stahlschwellen, hergestellt in den 30er Jahren. Das Werk wurde 1888 unter dem Namen Rombacher Hüttenwerke gegründet, als Rombach (frz. Rombas) zwischen 1871 und 1918 zum Deutschen Reich gehorte. 1919 erfolgte die Enteignung der aus Koblenz stammenden Gründerfamilie. 1940 kam das Werk wieder unter deutschen Einfluß und wurde am 1. März 1941 treuhändisch dem Flickkonzern zugeteilt. Nach dem Krieg kam das Unternehmen im guten Zustand wieder in französischen Besitz.
https://de.wikipedia.org/wiki/Rombacher_H%C3%BCttenwerke
Walzzeichen ACIER-MANGANESE-SCHNEIDER
Walzzeichen auf Weichenteilen und Herzstücken. Keine weiteren Informationen bekannt.
Walzzeichen SENELLE
Das Walzzeichen geht zurück auf die Firma Société Métallurgique de Senelle-Maubeuge. Das Werk war in Longwy beheimatet. Longwy ist eine französische Stadt im Département Meurthe-et-Moselle in der Region Grand Est (bis 2015 Lothringen).
https://rail.lu/usinesenellemr.html
Walzzeichen SMN CAEN
Walzzeichen der Firma Société métallurgique de Normandie. Das Unternehmen wurde 1917 gegründet und 1993 geschlossen. Der Hauptsitz befand sich in Mondeville, aber hauptsächlich in der Stadt Colombelles im Ballungsraum Caen. 1938 produzierte die Fabrik 250.000 Tonnen Stahl. Der Zweite Weltkrieg unterbricht die Aktivität. Die deutschen Behörden ordnen nach und nach die Rückkehr zur Arbeit an, was jedoch aufgrund der Schwierigkeiten bei der Lieferung von Rohstoffen, insbesondere Kohle, nur teilweise möglich ist. Gehörte später zur Usinor-Sacilor-Gruppe und wurde 1993 geschlossen.
https://fr.wikipedia.org/wiki/Soci%C3%A9t%C3%A9_m%C3%A9tallurgique_de_Normandie
Walzzeichen ST JACQ
Geht vermutlich auf das Walzwerk St. Jacques in Hayange zurück.
https://www.industrie.lu/usineSaintJacquesHayange.html
Walzzeichen ST NAZAIRE_TRIGNAC & TRIGNAC
Die Forges de Trignac sind ein metallurgisches Industrieunternehmen, das in der Gemeinde Trignac in der Nähe von Saint-Nazaire in der Loire-Atlantique lag. Die Schmiede wurde 1879 von Société des Mines de Fer d’Anjou gegründet. Die Schmieden wurden 1932 wieder geschlossen und 1939 wiedereröffnet, um an den Kriegsanstrengungen teilzunehmen. Sie operierten unter deutscher Besatzung und dann nach dem Krieg weiter. Die Tätigkeit 1947 eingestellt wurde.
https://fr.wikipedia.org/wiki/Forges_de_Trignac
Walzzeichen TERRENOIRE
Vollständiger Name Compagnie des Fonderies et Forges de Terrenoire. 1878 war es der größte Hersteller von Bessemer-Schienen in Frankreich. Vom Walzwerk Terrenoire fand ich Schienen aus den 1880er Jahren im Bahnhof Aubigny-sur-Nere.
https://fr.wikipedia.org/wiki/Compagnie_des_Fonderies_et_Forges_de_Terrenoire
Walzzeichen VILRU
Abkürzung für Villerupt. Dieser Ort liegt südöstlich von Longwy. Das Walzwerk heißt mit vollem Namen Société des Laminoirs de Villerupt. Die Schienenproduktion wurde 1986 eingestellt.
https://www.industrie.lu/usineaubrivesvillerupt.html
Walzzeichen VOELKLINGEN & VÖLKLINGEN
Ehemaliges Eisenwerk in der saarländischen Stadt Völklingen. Schienen von Völklingen sind auch in Deutschland zu finden. 1873 gründete der Hütteningenieur Julius Buch bei Völklingen an der Saar ein Puddel- und Walzwerk. Carl Röchling übernahm das Werk 1881. Im Jahr 1965 zählten die gesamten Produktions- und Verwaltungsbereiche der Völklinger Hütte insgesamt 17.000 Mitarbeiter. Seit 1986 heißt das Unternehmen Saarstahl.
https://de.wikipedia.org/wiki/V%C3%B6lklinger_H%C3%BCtte